Indien berühren 

Auf der Reise durch Südindien waren ein Stapel kleinformatiger Büttenpapiere und ein kleiner Holzkoffer mit allerlei Malutensilien meine steten Begleiter. 

Die faszinierenden Formgestaltungen exotischer Pflanzen, der enorme Reichtum an Farben und diese Fülle an Düften, Klängen und Gesten kumulierten in überwältigenden Sinneseindrücken. Meine Reisenotizen entsprachen kleinen Bestandesaufnahmen von allem was färbt und abdruckt: Curry, Chili, Kurkuma, Saffran, zerquetschte Früchte, zerriebene Pflanzen, Kokosoel, Tee, Erde, Asche, ayurvedische Medizin dienten zum Färben; Stängel, Blätter, Wurzeln, Bohnen, Nüsse, und einige andere Fundstücke wurden zu Stempeln und Zeichenstiften.

Daraus entstanden «little Prayers», mehr als vierzig Blätter, jedes einer indischen Gottheit gewidmet.

Die Serie wurde ergänzt mit grossformatigen Bildern und Objektinstallationen in der Einzelausstellung «Indien berühren», im Juni 2000, in der Galerie Loeb in Bern gezeigt.